Svenja Schilling und Aylin Shakibi stehen selbstbewusst vor dem Audimax-Gebäude mit einem bunten Farbverlauf im Hintergrund.

Matchmaking für den Heimweg

Flock, die Community-App für Sicherheit im öffentlichen Raum.

Logo von Flock auf schwarz.

Flock

Die Flock-App bringt Personen mit einer ähnlichen Route zusammen und ermöglicht es ihnen, den Weg im öffentlichen Raum gemeinsam und unbeschwert zu bestreiten – ob zu Fuß, mit ÖPNV, dem Auto oder Fahrrad. Durch die Fortbewegung in Paar- und Gruppenkonstellationen erhöht sich das Sicherheitsgefühl der User*innen, so dass sie sich in ihrer Mobilität nicht einschränken müssen. Das Ziel der Flock-App ist es, gendergerechte und umweltfreundliche Mobilität zu fördern.

Svenja Schilling und Aylin Shakibi stehen lächelnd zusammen.

Das Team

Wir, Svenja Schilling und Aylin Shakibi, sind ein Zwei-Frauen-Gründungsteam und haben an unterschiedlichen Universitäten und in verschiedenen Städten studiert. Kennengelernt haben wir uns über Social Media, als wir damals noch in anderen Projekten involviert waren, die aber dieselbe Mission verfolgt haben. Aus beiden Projekten wurde dann unser gemeinsames Projekt: Flock.

Durch verschiedene berufliche Erfahrungen in städtischen Institutionen im Gesundheitswesen, in der Kreativbranche und bei Vereinen zur Förderung von Sozialunternehmen haben wir bereits vor und während des Studiums eine vielseitige und umfassende Perspektive entwickelt. Zusätzlich bringen wir beide Eigenmanagement, organisiertes Handeln und Kritikfähigkeit mit, was für unsere Zusammenarbeit eine gute Grundlage ist. Entscheidend war jedoch unsere gemeinsame Mission, soziale und gesellschaftliche Veränderungen voranzubringen und Hindernisse zu überwinden, anstatt aufzugeben. Das hat uns auch menschlich miteinander verbunden und die Entschlossenheit erwies sich rückblickend als entscheidende Eigenschaft, um ein Projekt wie Flock voranzutreiben.

Auf zwei Mobiltelefone sieht man Designs des App-Interface.

Die zündende Idee

Wir haben unser Projekt aus persönlichen Erfahrungen heraus gestartet. Wir kennen das Gefühl der Unsicherheit und unangenehmen Begegnungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen am Abend nur zu gut. In Begleitung von Freund*innen oder in Gruppenkonstellationen mit Gleichgesinnten fühlte man sich direkt sicherer und unbeschwerter, da man sich in einem safe space befindet.

Diese Erfahrungen haben uns dazu inspiriert, Flock zu entwickeln. Mit Flock möchten wir anderen ermöglichen, sich einfach und temporär miteinander zu vernetzen. Das kann helfen, sich gegenseitig mental zu unterstützen, potenzielle Zeug*innen für unerwünschte Begegnungen zu finden, oder sogar als präventive Maßnahme zu dienen. Durch das gemeinsame Auftreten als Gruppe wird potenziellen Tätern entgegengewirkt, denn nach einer Studie des BKA waren die meisten Opfer von ​​Übergriffen ​​nachweislich zu 98 % alleine unterwegs. Unsere Motivation ist es, eine Lösung zu schaffen, die Menschen ein sicheres Gefühl gibt, wenn sie unterwegs sind und es ihnen erleichtert, sich unbeschwert im öffentlichen Raum zu bewegen.

Eine Person hält ein Mobiltelefon in der Hand und benutzt die Flock-App.

Das Alleinstellungsmerkmal

Die Flock-App zeichnet sich durch die präventive Ausrichtung aus. Das Angebot geht über einfache Matchings hinaus und soll umfassende Informationen für sichere Routen anbieten. Wir streben individuelle Sicherheit an und wollen gleichzeitig wertvolle Einblicke für die Stadtplanung ermöglichen, um Städte insgesamt sicherer und den öffentlichen Raum lebensfreundlicher zu gestalten.

Auf diese Weise ermöglichen wir den Nutzer*innen nicht nur eine Vernetzung, sondern tragen auch dazu bei, Bewusstsein für sicherheitsrelevante und gender-spezifische Situationen, wie Belästigungen im öffentlichen Raum zu schaffen

Im Gegensatz zu anderen Lösungen adressieren wir damit das grundlegende Problem und setzen uns für eine strukturelle Veränderung in der Gesellschaft ein. Andere Lösungen konzentrieren sich oft auf das Tracking des Standorts oder die Begleitung per Telefon. Dabei beschränkt sich die Unterstützung auf den Freundes- und Familienkreis oder ehrenamtliche Helfer*innen. Mit der Flock-App können jedoch alle Personen in der Nähe zu Unterstützer*innen werden. Somit entsteht eine Community, die über den bereits bestehenden Bekanntenkreis hinausgeht und die die Flexibilität und das kollektive Gemeinschaftsgefühl fördert.

Die Herausforderungen

Die Entwicklung war von finanziellen Herausforderungen und technischen Hürden geprägt. Die kontinuierliche Anpassung an Kundenfeedbacks war für uns essenziell. Selbstmanagement, Durchhaltevermögen und der Aufbau eines starken Netzwerks spielten dabei eine zentrale Rolle. Diese Erfahrungen haben uns darauf vorbereitet, stetig zu lernen und zu wachsen.

Gelernt

Kleinere Teams können manchmal effektiver sein und mehr Wirkung erzielen als große Teamkonstellationen.

Gemeistert

Anpassungen des Produkts auf Kundenbedürfnisse und Veränderung der Unternehmensstrategie.

Erreicht

Erster Platz und Publikumspreis bei der Research to Market Challenge, „Proof it!“-Förderung, EXIST-Women-Förderung, Gewinnerteam bei der Impact Challenge des BMBF, Beitrag des WDR über Flock, Entwicklung des Clickdummys, Testevent mit Unterstützung von Fritz Kola und der einhorn products GmbH.

Drei Frauen stehen vor einem Gebäude. Sie lächeln und wirken glücklich.

Der Status quo

Wir haben auf einem Event per Zufall ausgewählte Personen unsere App testen lassen, um herauszufinden, ob die App den Community-Ansprüchen gerecht wird. Die App durchläuft so lange die Entwicklungsphase, bis alle technischen Features und Sicherheitsaspekte zu unserer Zufriedenheit und der der Community ausgearbeitet wurden. Parallel sind wir auf der Suche nach Kooperationspartnern wie öffentlichen Institutionen oder Verkehrsverbänden, mit denen wir eine erste Version der App entwickeln und ein Pilotprojekt umsetzen können.

Gute Gründe für die Gründungsuni

Die individuelle Unterstützung und Beratung durch die Gründungsberater*innen der RUB spielten eine entscheidende Rolle für uns. Die Expert*innen waren unsere wichtigsten Ansprechpartner*innen, da sie nicht nur fachkundige Ratschläge gaben, sondern auch eine bemerkenswerte Sensibilität für unsere spezifische Situation zeigten.

Nicht jede*r konnte sich zwangsläufig mit unserer Mission identifizieren, und das ist vollkommen normal. Was die RUB besonders macht, ist die Fähigkeit ihrer Berater*innen einzuschätzen, wo intensivere Unterstützung erforderlich war, und ihre Bereitschaft, uns in diesem Prozess zu begleiten. Diese Unterstützung hat uns in hohem Maße beeindruckt und motiviert. Zudem verfügt die RUB über ein großes Netzwerk im Ruhrgebiet, aber auch darüber hinaus. Wir konnten beispielsweise von den Kontakten in die Veranstaltungsbranche bei unseren Testevents profitieren.

Tipps für zukünftige Gründer*innen

Wenn ihr eine Idee habt und damit ein Problem lösen oder eine Lücke füllen wollt, dann traut euch und sucht Beratung. Keine Idee ist zu klein oder zu groß – entscheidend ist, den Anfang zu wagen. Denn in die Gründerrolle kann man hineinwachsen. Tausche dich daher frühzeitig mit der Zielgruppe aus und teste dein Produkt oder rede darüber.

Umgib dich mit Personen, die deine Mission verstehen, bleibt offen für Vorschläge anderer und feiert auch kleine Erfolge. Die Arbeit an der Idee soll auch Spaß machen.

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